Die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Nancy Faeser, hat die Landesregierung aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um das wirtschaftliche Überleben der hessischen Schausteller in der Corona-Krise zu ermöglichen. Deren Existenz sei nach Monaten ohne Volksfeste und Jahrmärkte akut bedroht, so Faeser.
„Das Schaustellergewerbe hat nicht nur eine wirtschaftliche, sondern dank seiner jahrhundertealten Tradition auch eine kulturelle Bedeutung. Es gibt alteingesessenen Familien, die seit Generationen in der Branche tätig sind, Arbeit. Vor allem aber bieten die Schaustellerbetriebe in Hessen und in Deutschland den Menschen für kleines Geld großen Spaß und viel Unterhaltung. Stadt- und Volksfeste sind ohne die Schausteller-Profis schlicht nicht vorstellbar. Das Land darf diese Branche in der Krise nicht alleine lassen“, sagte Nancy Faeser am Donnerstag.
Sie kritisierte in diesem Zusammenhang die Untätigkeit der schwarzgrünen Landesregierung, die sich selbst an organisatorischen Hilfen für die Branche nicht beteilige. „Seit Juli liegt der Staatskanzlei ein Papier vor, das Konzepte beschreibt, wie öffentliche Feste, vor allem die wichtigen Weihnachtsmärkte, so veranstaltet werden können, dass der Infektionsschutz gewahrt und gleichzeitig das wirtschaftliche Überleben der Schausteller gewährleistet werden kann. Auf dieses Papier hat bisher noch niemand aus der Landesregierung reagiert. So kann, so darf man mit einer kleinen, aber traditionsreichen und kulturell wertvollen Unternehmensbranche nicht umgehen“, so Nancy Faeser.